Schauspielhaus

Frauen vor Flußlandschaft

Schauspiel - Heinrich Böll / John von Düffel

Nach dem Roman von Heinrich Böll mit einem Postskriptum von John von Düffel
Inszenierung: Jens Groß
Premiere (Uraufführung): 7.06.2024

In Heinrich Bölls im Jahr 1985 erschienenem letzten Roman geht es um die Gattinnen der Politiker in der Bonner Republik. In Bölls Augen stehen sie auf den Terrassen ihrer Bad Godesberger Villen und schauen auf die Flusslandschaft des Rheins. Mit diesem Werk reflektiert der Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll (*1917 in Köln; †1985 in Kreuzau-Langenbroich), der als bedeutendster deutscher Schriftsteller der Nachkriegszeit und streitbarer Demokrat gilt, sein politisches Lebenswerk. Er gibt diesen Frauen eine Stimme und richtet den Fokus auf ihre Haltungen – insbesondere des Unbehagens, der Verweigerung und des Widerstands.
Und danach? Was ist in den letzten 40 Jahren passiert und wie sieht es in der Gegenwart aus? Dies hat der Dramaturg und Schriftsteller John von Düffel (*1966 in Göttingen), in dessen Romanen Wasser seit seinem ersten Roman „Vom Wasser“ (1998) ein häufiges Sujet ist, in Form seines Postskriptums „Flut“ zu Bölls Roman herausgearbeitet, in dem er einen suchenden Blick zurück und nach vorn richtet.
Jens Groß (*1959 in München) ist seit Beginn der Spielzeit 2018/2019 Schauspieldirektor am Theater Bonn, nachdem er seit der Spielzeit 2015/2016 hier bereits als Leitender Dramaturg engagiert war. Zuvor war er als Chefdramaturg am Schauspiel Frankfurt, Maxim Gorki Theater Berlin und Schauspiel Köln tätig, in Köln auch in der Position des stellvertretenden Intendanten.
Nebenberuflich lehrte Groß Dramaturgie und Szenisches Schreiben an mehreren Hochschulen und ist seit 2015 Professor und Studiengangsleiter für Dramaturgie an der Akademie für Darstellende Künste in Ludwigsburg. Am Theater Bonn inszenierte er bereits „Kunst“, „Frau Müller muss weg“, „Ein Sommernachtstraum“ und „Der zerbrochne Krug“.