Kölner Philharmonie

Swedish Radio Symphony Orchestra

Daniel Harding
Foto: Julian Hargreaves
Daniel Harding
Foto: Julian Hargreaves

Konzert - Mozart & Mahler

Kirill Gerstein, Klavier
Daniel Harding, Dirigent

Maria João Pires muss zu ihrem großen Bedauern alle Konzerte bis April aus gesundheitlichen Gründen absagen. Wir freuen uns, dass als Solist des Abends Kirill Gerstein gewonnen werden konnte. Er wird das Konzert für Klavier und Orchester d-Moll KV 466 von Wolfgang Amadeus Mozart spielen.


Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 466


Gustav Mahler (1860 – 1911)
Sinfonie Nr. 7 e-Moll

Mahler komponierte seine 7. Sinfonie in den Jahren 1904/1905 in Wien/Maiernigg. Die Uraufführung fand 1908 in Prag statt. Zwischen den beiden kolossalen Nachbarwerken, der sechsten und der achten Sinfonie hat die siebte Sinfonie einen etwas schwereren Stand. Sie ist weniger verbreitet, da sie stilistisch eher der unverbindlichen Satzfolge einer Suite folgt. Denn neben dem Kopfsatz, der mit seinen Härten in der Stimmführung und seiner erweiterten Tonalität zur unmittelbaren Vorgeschichte der Neuen Musik gehört, steht ein deutlich retrospektives Rondo-Finale. Zwischen diesen beiden extremen Sätzen ist eine geschlossene Gruppe dreier Mittelsätze zu finden, die eine Folge subtiler Charakterstücke bilden, in der Bilder früherer Sinfonien und Lieder Mahlers wie durch einen Schleier der Vergangenheit herbeigeschworen werden. Auch die beiden Ecksätze erinnern an bereits Bestehendes, so das Rondo-Finale an den Schlusssatz
der fünften Sinfonie und der 1. Satz – als strukturelle Variante – an den Kopfsatz der 6. Sinfonie, der hier wie dort weitgehend vom Duktus eines Marsches bestimmt wird. Die Sinfonie beginnt mit einer langsamen Einleitung unter Verwendung des sonst unüblichen Tenorhorns als Soloinstrument mit trauermarschartigen Rhythmen. Mahler bemerkte dazu: „hier röhrt die Natur“. Das Motivmaterial der Introduktion ist für den gesamten Satz grundlegend. Durch rhythmische Beschleunigung wird dann das scharf akzentuierte Hauptthema des Kopfsatzes – eingeführt durch die Hörner und Celli – erreicht. Ein zweites, ebenso kantiges Thema schließt sich an und nach Wiederholung des ersten Themas und einer kurzen Überleitung folgt der Seitensatz, der sich durch seinen überschwänglichen Charakter auszeichnet. Die Durchführung beginnt mit einer entwickelten Variante der Exposition. Der folgende Verlauf verschmilzt die gegensätzlichen Themen nach einer Einleitung durch leise Trompetenfanfaren und gelangt in einer feierlichen Überhöhung des Seitensatzes zu seinem Höhepunkt. Daraus entwickelt sich die Reprise der langsamen Einleitung und über e-Moll nach E-Dur resultiert daraus dann die Reprise der Themen der Exposition. Die glänzend gesteigerte Coda schließt den 1. Satz in E-Dur. Dieser Kopfsatz ist gekennzeichnet von einer großen Palette an Ausdruckscharakteren, welche vom Trauermarsch bis zum Allegro risoluto, vom Marsch bis zum visionären Choral, von überaus herben bis zu ausgesprochen schwungvollen Partien reicht. Schon Theodor W. Adorno meinte, dass die Farbskala des Orchesters alles einschließe - „vom leuchtenden Über-Dur bis zum finstersten Schatten“. Die folgenden drei Sätze bilden den zweiten Teil der Sinfonie. Es sind „Nachtstücke“ – Mahler bezeichnete aber nur den ersten und den dritten mit diesem Begriff, die sich durch Visionen von Natur
und Soldatenmarsch, unheimlichen Totentanz und durch ein Gitarrenständchen auszeichnen. Alma Mahler schrieb dazu: „Ihm schwebten bei den Nachtmusiken Eichendorffsche Visionen vor, plätschernde Brunnen, deutsche Romantik“. Die erste Nachtmusik fügt Elemente aus Mahlers Wunderhorn-Komposition collage-artig zusammen. So wechselt hier ein marschartiges Hauptthema mit zwei liedhaften Trios und Hornepisoden im Naturlautcharakter. Das folgende Scherzo mit der Bezeichnung „schattenhaft“ wendet den nostalgischen Ton dann ins Gespenstische: durch expressive Klage und entfesselten Tanzrhythmus mit dissonanzenreicher Harmonik wird ein Totentanz assoziiert. Die letzte Nachtmusik ist durch ihren Serenadencharakter (unter Verwendung von Gitarre und Mandoline) und die freundlichere Stimmung gekennzeichnet und über weite Strecken ein Lied ohne Worte „mit Aufschwung“, „Graziosissimo“, „melancolisch“ und „aufgeregt“. Das abschließende Finale ist ein ausgelassenes heiteres Rondo in C-Dur. Ihm liegen drei thematische Komplexe zugrunde: zum einen das achtmal wiederholte Ritornell, welches aus dem Maestoso- Hauptthema und dessen Nachsatz besteht. Daneben bringt Mahler ein Episodenthema, welches Alpencharakter hat, und ein menuettartiges Episodenthema, das aus Nachsatzmotiven des 1. Themas entwickelt ist. Jedem Ritornellabschnitt folgt ein Episodenteil, der sich aus den beiden Episodenthemen oder ihrer
Variation bildet. Das Hauptthema bleibt dagegen meistens unverändert. Und am Schluss akzentuieren Glocken- und Herdenglockenklänge die Feierlichkeit dieses Finalsatzes.
Spieldauer: ca. 80 Min.
Christoph Prasser

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Letzte Aktualisierung: 28.04.2024 12:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn