Kölner Philharmonie

Les Musiciens du Prince – Monaco

Cecilia Bartoli
Foto: Uli Weber
Cecilia Bartoli
Foto: Uli Weber

Konzert - Georg Friedrich Händel

Carlo Vistoli, Countertenor (Giulio Cesare)
Cecilia Bartoli, Mezzosopran (Cleopatra)
Max Emanuel Cencic, Countertenor (Tolomeo)
Sara Mingardo, Alt (Cornelia)
Josè Coca Loza, Bass (Achilla)
Gianluca Capuano, Dirigent


Georg Friedrich Händel
Giulio Cesare in Egitto HWV 17
Dramma per musica in drei Akten für Soli, Chor und Orchester. Libretto von Niccoló Francesco Haym nach Giacomo Francesco Bussani


Handlung
1. Akt
Giulio Cesare verfolgt seinen Widersacher Pompeo mit seiner Frau Cornelia und Sohn Sesto nach Ägypten und besiegt ihn. Cornelia und ihr Sohn bitten Cesare, sich mit Pompeo auszusöhnen. Er ist dazu bereit, doch zu seinem Entsetzen wird ihm von Achilla, einem Abgesandten des Königs Tolomeo, das Haupt von Pompeo präsentiert. Cesare beschließt Tolomeo zu bestrafen. Sesto gelobt seiner Mutter, Rache zu nehmen. Cleopatra, die von ihrem Bruder Tolomeo vom Königsthron verdrängt wurde, beschließt, die Herrschaft mit Cesares Unterstützung zurückzugewinnen. Sie teilt ihrem Vertrauten Nireno mit, dass sie Cesare in seinem Lager aufsuchen wolle. Der von seiner Mission zurückgekehrte Achilla berichtet Tolomeo, er sei von Cesare als Verbrecher beschimpft worden und rät seinem König, Cesare zu ermorden. Als Lohn verlangt er Cornelia. Als vor dem Grabmal des Pompeo Cesare über Ruhm und Macht sinnt, naht Cleopatra, die sich als Lydia vorstellt und schwärzt Tolomeo als brutalen Räuber an. Cesare ist von ihrer Schönheit bezaubert und verspricht ihr seinen Beistand. Cornelia erscheint in Trauerkleidung und will den Dolch ihres toten Gatten. Doch Sesto beansprucht ihn als rächende Waffe. Im Königspalast gibt Tolomeo ein Fest zu Ehren seines Gastes, den er als nächstes Opfer auserkoren hat. Cesare aber verbirgt sich, weil er Verdacht geschöpft hat. Unterdessen klagt Cornelia den König wegen Mordes an ihrem Gatten Pompeo an. Als Sesto sich mit dem Dolch auf Tolomeo stürzt, wird er überrumpelt und verhaftet; Cornelia wird in das Serail des Königs geschafft.

2. Akt
Als Cesare in Cleopatras Haus geführt wird, erkennt er staunend in ihr die schöne Lydia. Cleopatra gesteht ihm ihre Liebe. Vor dem Palast ertönt Waffenlärm. Cesare tritt den Eindringlingen mit dem Schwert entgegen, aber die Übermacht ist zu groß, so dass er sich nur mit einem Sprung vom Balkon ins Meer retten kann.
Sesto konnte sich befreien, wird aber, als Tolomeo Cornelia Gewalt antun wollte und er sich auf ihn stürzte, neuerlich bezwungen. Als Achilla wiederum vom König Cornelia zum Weibe begehrt, weist dieser ihn eifersüchtig zurück. Achilla überwirft sich mit Tolomeo und gibt Sesto die Freiheit wieder, damit dieser mit ihm gegen Tolomeo kämpfen kann.

3. Akt
Cleopatra hat den Kampf mit den Römern gegen Tolomeo verloren. Sie wird ihm vorgeführt und er bedroht sie mit grausamer Strafe. Sie beklagt Cesares Tod; doch Cesare hat den Sprung ins Meer überlebt und irrt nun waffenlos umher. Achilla, der im Kampf gegen den König tödlich verwundet wurde, wird von Sesto ans Meer getragen. Sterbend vertraut er ihm einen Ring an mit der Bitte, diesen seinen Truppen zu zeigen. Sie würden ihm dann im Kampf gegen den König beistehen. Cesare, der die Szene belauscht hat, gibt sich nach dem Tode von Achilla Sesto zu erkennen und fordert den Ring von ihm, um die Truppen selber zu führen. In der Schlacht wird Tolomeo von Sesto erschlagen. Cesare hat den Sieg errungen und Cleopatra zur Königin von Ägypten gemacht.

Musik
Händel war gebürtiger Deutscher, seinem Hauptwirkungskreis nach Engländer und seiner Musik nach, vor allem im Opernbereich, Italiener. Er schrieb seine Opern im neapolitanischen Stil für italienische Sänger. So wurden die Männerpartien, ja sogar oft auch Frauenstimmen, von Kastraten übernommen. Bei der Uraufführung im Londoner King´s Theatre am Haymarket am 20.02.1724 sang die Rolle des Cesare der berühmte Kastrat Senesino. Für seine Komposition Cesare brauchte Händel ein Dreivierteljahr, für ihn eine ungewöhnlich lange Schaffensperiode. Die Oper ist formal an den Typus des neapolitanischen Stils gehalten, d.h. eine Folge von Secco-Rezitativen und orchesterbegleiteten Ariosi. Zu Beginn hört man eine zweiteilig gegliederte Ouvertüre mit einem pathetisch langsamen Teil, der in einem lebhaften Fugato gipfelt. Auch der dritte Akt beginnt mit einer Instrumentaleinleitung. Sie nimmt Bezug zur Handlung und stellt eine Schlachtenmusik dar. Händels Cesare ist dem musikalischen Zeitgeschehen weit voraus. Einerseits ist es die dramatische Bewegtheit in den einzelnen Stimmen (z.B. der Racheschwur des Tolomeo), zum anderen sind es lyrische, elegische Momente (z. B. das Largo der Cleopatra „Es blaut die Nacht“), die die Stimmungsbilder der Klassik erahnen lassen.

Dr. Reinhold Wecker

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Letzte Aktualisierung: 28.04.2024 15:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn