Kölner Philharmonie

Philharmonischer Chor Köln

Philharmonischer Chor Köln
Foto: Stephan Gutbier
Philharmonischer Chor Köln
Foto: Stephan Gutbier

Konzert - Kodály & Mendelssohn Bartholdy

Elena So, Sopran
Seda Amir-Karayan, Alt
Henning Jendritza, Tenor
Guido Sterzl, Bass
N.N., Orchester
Horst Meinardus, Dirigent



Zoltán Kodály (1882–1967)
»Budavári Te Deum« (1936) für Soli, Chor und Orchester

Zoltán Kodály war ein ungarischer Komponist, Musikethnologe und Pädagoge. Er zählt zu den führenden Persönlichkeiten der ungarischen Musik des 20. Jahrhunderts und hat eine bedeutende Anzahl von Kompositionen geschaffen, darunter Orchesterwerke, Kammermusik, Chorwerke, Klavierwerke und Musik für Kinder. Das „Budavári Te Deum“ („Te Deum von der Festung Buda“) ist ein Chorwerk des ungarischen Komponisten Zoltán Kodály. Es handelt sich um ein geistliches Stück, das auf dem Text des „Te Deum laudamus“ basiert, einem traditionellen liturgischen Hymnus des christlichen Glaubens. Das „Te Deum“ ist ein Lobpreisungsgebet, das üblicherweise gesungen wird, um Gottes Ehre und Dankbarkeit auszudrücken. Das Werk wurde zum 250. Jahrestag der Rückeroberung der Burg Buda (die Festung oberhalb von Budapest) von den Türken im Jahre 1936 geschrieben. Das „Budavári Te Deum“ ist eines von Kodálys bekanntesten Chorwerken. Die Uraufführung fand ebenfalls im Jahre 1936 in der Matthiaskirche statt, die sich auf dem Burgberg befindet. Die großartige Akustik der Kirche bot eine ideale Umgebung für die Präsentation des Werkes. Das „Te Deum“ ist in einem traditionellen ungarischen Volksmusik-Idiom gehalten, verwendet jedoch auch kreative Kompositionsmethoden, die im typischen Stile Kodálys gehalten sind. Damit ähnelt er durchaus Béla Bartók, der diese traditionellen Mittel ebenfalls in seinen Kompositionen nutzte. Hinsichtlich des Charakters, Gewichtes und der Ausmaße ist das für Soloquartett, gemischten Chor, Orgel und Orchester geschriebene „Te Deum“ äußerst komplex. Doch ist der Aufbau trotz seiner Vielschichtigkeit klar und übersichtlich. Kodály befolgt einerseits genau die liturgischen Strophen der lateinischen Hymne, anderseits verbindet er aber die kleineren, zu klassischen Formen abgerundeten Abschnitte mit sicherer Hand zu einer einzigen, gewaltigen Brückenform. Das zweimalige Erscheinen eines Fugato-Abschnittes – am Anfang des Werkes mit dem Text „Pleni sunt caeli et terra“ und am Ende mit den Worten „Non confundar in aeternum“ – bildet die beiden Tragpfeiler der Großform. Diese zwei Gipfelpunkte sind eine Vollendung der barocken Chorpolyphonie im neuen Geiste. Das ganze Werk ist in typisch ungarischer Weise mit reichen harmonischen Strukturen, farbenreichen Klangbildern und ausdrucksstarken melodischen Linien komponiert und verbindet die Elemente der ungarischen Volksmusik mit einer modernen kompositorischen Sprache.
Das „Budavári Te Deum“ gilt als ein Höhepunkt der ungarischen Chormusik und ist ein Werk, das die künstlerische Meisterschaft von Zoltán Kodály auf einem Höhepunkt zeigt und zu einem wichtigen Teil des klassischen Chorrepertoires geworden ist.
(Spieldauer: ca. 25 Min.)

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Sinfonie Nr. 2, B-Dur, op. 52 »Lobgesang«

Von der Chronologie der Entstehung her ist Mendelssohns zweite Sinfonie die späteste der fünf großen Sinfonien Mendelssohns. Die „Lobgesang“-Sinfonie wurde ursprünglich als „Sinfoniekantate“ bezeichnet, da sie – wie Beethovens 9. Sinfonie – sowohl sinfonische als auch vokale Elemente enthält. Mendelssohn komponierte dieses Werk zum 400. Jubiläum der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg und es wurde als Auftragswerk für die Leipziger St. Thomaskirche geschrieben. Die umjubelte Uraufführung am 25. Juni 1840 dirigierte Mendelssohn selbst. In dieser „Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift“ setzt sich der Komponist nicht nur mit der Tradition der barocken Oratorien, sondern auch mit Beethovens 9. Sinfonie auseinander – entwickelt dabei aber ein durchaus eigenständiges Modell der Kombination von instrumentalen und vokalen Partien. Der erste Abschnitt, Sinfonia überschrieben, erscheint mit seinen vier Teilen wie eine Sinfonie im Kleinen. Obwohl er als einziger Abschnitt rein instrumental gehalten ist, verbindet er durch Vorwegnahme des Anfangshymnus aus dem Kantatenteil „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“, die instrumentalen mit den vokalen Abschnitten. Der Frauenchor „Lobe den Herrn, meine Seele“, die Tenor-Episode „Saget es, die ihr erlöset seid“ mit dem anschließenden Chorsatz und das anrührende Sopran-Duett „Ich harrete des Herrn“ führen zum Zentrum der Kantate, zur Arie des Tenors in c-moll „Stricke des Todes hatten uns umfangen“, die in die Frage einmündet: „Hüter, ist die Nacht bald hin?“ Der Sopran gibt die Antwort: „Die Nacht ist vergangen“, und der Chor überhöht diese Aussage „So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts“. Aus einem scharf rhythmisierten Thema, das die Lichtstrahlen versinnbildlichen soll, erwächst hier eine aus Mendelssohns Studium der kontrapunktischen Künste Bachs und Händels gewonnene Fuge. Dazwischen tritt a capella der wunderschöne und anrührende Choral „Nun danket alle Gott“. Tenor und Sopran reflektieren das Geschehen ein letztes Mal, bevor der Schluss-Satz des Chores zur Ausgangsbasis zurückführt. Die Fuge über das Unisono-Thema „Danket dem Herrn und rühmt seinen Namen“ mündet ein in die großartige Maestoso-Wiederholung des einleitenden Hymnus „Alles, was Odem hat, lobet den Herrn“. Die „Lobgesang“-Sinfonie ist ein wunderbares Beispiel für Mendelssohns Fähigkeit, sinfonische Strukturen mit Chor- und Gesangsstimmen zu erbinden. Das Werk ist eine feierliche und ergreifende Komposition, die die Freude des Glaubens und das Lob Gottes ausdrückt und zugleich ein beliebtes und bewundernswertes Werk der romantischen Musik ist.
(Spieldauer: ca. 65 Min)
Christoph Prasser

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Letzte Aktualisierung: 27.04.2024 21:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn