Barth, Rüdiger: Endlich weg - Über eine Weltreise zu zweit

kultur Nr. 47 - Mai 2008

Als eines Tages vor seinen Augen eine Frau umfiel, blutete, liegen blieb, dachte Rüdiger Barth, dass das Leben doch recht kurz sei.
Er ist 34 Jahre „alt“, hat einen guten Job als Sportreporter beim „STERN“, er ist verheiratet mit Anna, glücklich verheiratet, und er denkt genau an diesem Tag, er wolle das Leben genießen, so lange das noch möglich ist. Der Entschluss ist gefasst, es soll eine Weltreise sein, und sie soll vier Monate dauern.
Anna sagt spontan „ich komme mit“, und so beginnen sie, zu planen, zu buchen, schließlich zu packen und fliegen los.
Sie beginnen in New York und enden in Hongkong, dazwischen liegen die Karibik und Südamerika. Afrika lassen sie aus, auch den Norden, man muss sich bescheiden, wenn man nur vier Monate Zeit hat.
Viel Australien und Neuseeland besichtigen sie, und Vietnam, und sie treffen den einen Sohn unserer Bonner OB, Christoph Dieckmann, den ­Beach-Volleyball-Spieler.
Sie treffen viele Menschen, Touristen wie sie, Aussteiger, alte, junge, nette – also meistens nette.
Die mich am meisten berührenden Abschnitte sind die über das zerstörte und noch am Boden liegende New Orleans und über Saigon, das heute Ho-Chi-Minh-Stadt heißt.
Barth erzählt locker und flüssig, man merkt den Reporter, aber er reflektiert, was er sieht und erlebt. Es macht großen Spaß, ihm zuzuhören und zu folgen, manchmal muss man lachen und mitunter fast weinen, ach ja, die Welt ist so schön, und das Leben so kurz, und wenn man so Hand-in-Hand vier Monate fernab vom Alltag so manches Meer und Sturm und Regen und heiße Sonne und Rum und Wasserfälle und jede Menge Natur genießen kann, so ist das unwiederbringlich und ein bisschen neiderregend. Und wunderschön und dankenswert...

Endlich weg - Über eine Weltreise zu zweit,
von Rüdiger Barth,
Malik Verlag, März 2008
368 S., gebunden, 19,90 €.

Mittwoch, 05.01.2011

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