Cembalo

kultur 89 - Oktober 2012

Dieses Instrument zählt zu den Klavieren, deren Saiten mit Rabenkielen, Federn oder Leder (heute auch Kunststoff) angerissen werden. Durch das Herunterdrücken der Taste auf der Klaviatur hebt sich die sogenannte Docke, durch die der Kiel die Saite anzupft. Ein Dämpfer aus Filz sorgt beim Zurück­fallen der Docke für einen schnell verklingenden Ton. Die Saiten verlaufen in Richtung der Tasten, so dass sich eine dreieckige Form ergibt, die auch zu der Bezeichnung Kielflügel geführt hat.
Die Lautstärke des einzelnen Tones lässt sich auf dem Cembalo nicht beeinflussen. Dieser Umstand führte zum Bau von Cembali mit mehreren Saitenbezügen mit eigenen Dockenreihen, wodurch weitere Register zugeschaltet werden konnten. Dazu gibt es ein oder mehrere übereinanderliegende Tas­taturen. Sondervorrichtungen färben die Töne zur Laute, Harfe und zum Cornett.
Der insgesamt kurze und scharfe Klang hat gewiss das Aufkommen vieler Verzierungen begünstigt. Das Cembalo wurde neben der Orgel zum führenden Klavierinstrument des 16.-18. Jahrhunderts, bevor es um 1760 vom Hammerklavier verdrängt wurde. Die Wiederbesinnung auf die Musik des Barock und die Bemühungen um eine historische Aufführungspraxis trugen zur Renaissance des Cembalos bei. Auch zeitgenössische Komponisten schrieben wieder Werke für dieses Instrument. E.H.

Donnerstag, 17.01.2013

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