Werkstattbühne

Die Glasmenagerie

Die Glasmenagerie
Foto: Thilo Beu
Die Glasmenagerie
Foto: Thilo Beu

Schauspiel - Tennessee Williams

Inszenierung: Matthias Köhler
Wiederaufnahme: 3.10.2023
(Premiere: 29.10.2020)

Amanda Wingfield hat sich für den falschen Mann entschieden und lebt nun, verlassen und verarmt, mit ihren Kindern in St. Louis. Sie trauert der Zeit nach, in der Verehrer sie reihenweise umschwärmten. Sohn Tom verdient in einem Lagerhaus den Lebensunterhalt der Familie. Tochter Laura leidet unter einer Gehbehinderung und hat sich in eine Phantasiewelt eingesponnen. Am liebsten widmet sie sich ihrer Glastiersammlung. Tom träumt vom Ausbruch aus der familiären Enge. Er möchte ein reisender Schriftsteller werden. Bedingung hierfür ist – infolge eines „Pakts“ mit seiner Mutter –, dass zuvor ein Bräutigam für Laura gefunden wird. Als Toms Kollege Jim, der erste Heiratskandidat, sich als Lauras unerfüllte Jugendliebe entpuppt, kommt es zur Katastrophe in der verletzlichen Seele des jungen Mädchens, bei der auch einige der Glastierchen – Symbole für Lauras Verletzlichkeit – zerstört werden. Tom entflieht, wie einst sein Vater, dem familiären Unglück. Doch die Erinnerung an seine Schwester wird ihn niemals loslassen.
Der US-amerikanische Schriftsteller Tennessee (eigentlich Thomas Lanier) Williams (*1911 in Columbus, Mississippi; †1983 in New York City) wuchs in schwierigen familiären Verhältnissen auf, die sich in vielen seiner Werke widerspiegeln – so auch in der „Glasmenagerie“, die er als ein „Spiel der Erinnerungen“ bezeichnete. Die Uraufführung fand am 31.03.1945 in Chicago statt.
Mit diesem Werk, einer eindringlichen Studie über das Verhältnis von Sehnsucht und Wirklichkeit, Lebenslügen und Realitätsflucht, Alltag und Traum, gelang Williams der Durchbruch zum weltberühmten Dramatiker. Stets zeigt sich Williams als scharfsichtiger Psychologe, der die Lebenslügen seiner Figuren enthüllt – und sie doch niemals bloßstellt, denn sein Schreiben ist bestimmt von der Liebe zu den von Ängsten und Verletzungen geplagten Menschen.
Zweimal wurde William mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet: im Jahr 1955 für „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, 1948 für „Endstation Sehnsucht“.
Matthias Köhler (*1985) studierte Theaterwissenschaften in Wien, wo er als Regieassistent bei den Salzburger Festspielen den beruflichen Einstieg in die Theaterwelt fand. Seit dem Jahr 2013 inszenierte er regelmäßig am Schauspiel Köln und gehörte in den Jahren 2016 bis 2018 zum Leitungsteam des Britney, einer Außenspielstätte des Schauspiel Köln. Hier kuratierte er ein queer*feministisches Programm mit einem mehrtägigen internationalen Festival. Inzwischen inszeniert er an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum.

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Letzte Aktualisierung: 29.03.2024 13:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn