Ng, Celeste : Was ich euch nicht erzählte

Was ich euch nicht erzählte
Foto: dtv
Was ich euch nicht erzählte
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kultur 142 - Januar 2018

Eine Familiengeschichte: Der Vater ist Chinese, Einwanderersohn der zweiten Generation; die Mutter ist Amerikanerin und wollte Ärztin werden, aber da kam das erste Kind, und sie heirateten. Als das zweite Kind, ein Sohn, sie nicht mehr dringend brauchte, verließ die Mutter die Familie, um ihren Traum zu verwirklichen. Sie studierte, konnte aber ihre erneute Schwangerschaft nicht mehr ignorieren und kehrte zuru¨ck.
Salopp wu¨rde ich sagen „Aus der Traum!” Aber die große Tochter, Lydia, sollte ihn wahrmachen! Alles, was möglich und lesbar war, wurde ihr nahegebracht, und sie – froh, dass die Mutter wieder da war – lebte das Leben, das von ihr verlangt wurde, sie versuchte es zumindest.
Die kleine Tochter, Hannah, von niemandem beachtet, beobachtet alles und vergisst nichts.
In dieser fesselnden Familiengeschichte ringen die einzelnen Mitglieder darum, einander zu verstehen, und scheitern. Das Tragische ist, dass sie sich lieben und dennoch scheitern. Die Familie scheint intakt, die schwelenden Konflikte bleiben unsichtbar und unausgesprochen, die Tragödie ist programmiert. Ob sie letztendlich zu einer besseren Lösung beiträgt, ist zu hoffen, der Familie zu wu¨nschen und bleibt dem Leser u¨berlassen. Wenig mehr ist doch von einem Buch zu erwarten, als dass es weiter wirkt und nicht alle Fragen beantwortet – oder?

Dienstag, 13.02.2018

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