Nousiainen, Miika: Die Wurzel alles Guten

Die Wurzel alles Guten
Foto: Nagel und Kimche Verlag

kultur 140 - November 2017

Ein Mann hat Zahnschmerzen und sucht sich „privat” einen Zahnarzt aus, einen, der den gleichen Nachnamen hat wie er selbst. Zunächst ist der sehr wortkarg und antwortet ihm nicht auf persönliche Fragen. Er, Pekka, der Patient, ist einsam, geschieden, hat zwei Kinder, die er alle 14 Tage sieht, aber seinen Vater hat er nie gekannt.
Und nun dieser Zahnarzt, der nicht nur so heißt wie er, der ihm auch noch ähnlich sieht. Er muss doch sein Bruder sein, oder? Pekka lässt nicht locker, und so beginnt eine ziemlich spannende Suche nach den Wurzeln des eigenen Selbst. Ein origineller Roman, witzig, nachdenklich mit liebenswerten Figuren, die immer mehr werden, denn der Vater hinterließ fünf Kinder in der ganzen Welt: die sich langsam näherkommenden ungleichen Bru¨der aus Finnland, eine Schwester in Schweden und zwei Schwestern im Fernen Osten. Sie finden sich selbst und ein-ander, vielleicht sogar ein nicht mehr erhofftes Glück, sie schließen Frieden mit dem unbekannten Vater, sie stehen an seinem Grab und lernen ihn ein bisschen kennen, ein wenig verstehen und sogar ihm verzeihen. Sie kehren zurück in ihre Welten, aber sie haben sich alle etwas verändert und sind nicht mehr einsam. Dieser fröhliche Roman wird derzeit verfilmt, es ist der erste auf Deutsch des finnischen Autors und er ist – laut Kritik – die schönste Geschwistergeschichte su¨dlich des Polarkreises. Dem schließe ich mich gerne an und wünsche dem Buch viel Erfolg.


Miika Nousiainen
Die Wurzel alles Guten
Nagel und Kimche,
8/2017,
gebunden,
256 S.,
20,00 €.

Dienstag, 16.01.2018

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