Die erstaunlichen Abenteuer der Expedition Erde 2 - Telekom Design Gallery - kultur 140 - November 2017

Die erstaunlichen Abenteuer der Expedition Erde 2
Foto: Thilo Beu
Die erstaunlichen Abenteuer der Expedition Erde 2
Foto: Thilo Beu

Wissen schafft Spaß


Astrophysiker halten es zumindest für möglich, dass intergalaktische „Wurmlöcher“ exis­­­tieren. In Christopher Nolans Science-Fiction-Film Interstellar (2014) entdecken Forscher einen solchen Raum-Zeit-Tunnel in der Nähe des Saturn und machen sich auf die Suche nach einer zweiten Erde, nachdem die Menschen die erste unbewohnbar gemacht haben. Genau dieses Wurmloch hat Robin De Santos, Raumfahrt-Ingenieurin bei der European Space Agency, gefunden und gegen die Anweisungen ihres väterlichen Teamchefs Rolf (Holger Kraft, Ensemble-Mitglied des Bonner Schauspiels) eine waghalsige Expedition begonnen.
Till Nachtmann und Stefan Silies von der Gruppe Puppet Empire und der Autor David Fermer haben Die erstaunlichen Abenteuer der Expedition Erde 2 erfunden. Das Stück wurde im Rahmen des neuen Kinder-und Jugend-Programms „Portal“ von Oper, Schauspiel und Orchester uraufgeführt. Puppet Empire begeisterte das Bonner Publikum 2015/16 schon in den Kammerspielen mit Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt.
Manuela Neudegger spielt die sympathische Robin, die das junge Publikum ganz direkt anspricht und mitnimmt auf ihre spielerische Reise. Aber erst mal müssen die Kinder ihr helfen, denn der Kontakt zu ihrem Roboter Kopernikus (kurz Kopi) ist abgebrochen. Doch bald meldet sich die kleine weiße, ziemlich menschlich aussehende Maschine mit Bildern von dem fernen Planeten. Auf der großen, halbrunden Projektionsfläche in der Telekom Design Gallery erscheint die riesige Wüstenlandschaft, die Kopi untersuchen soll. Ganz allein ist er dort freilich nicht, denn er entdeckt Blob, der seit Jahrmillionen im sandigen Boden haust. Auf seinem langen grünen Hals trägt er nicht nur einen Kopf mit vielen Augen, sondern ist auch äußerst sprachbegabt. Im Nu beherrscht der muntere Kerl Deutsch – mit einigen witzigen Wortverwechslungen.
In die Suche nach Kopi hat sich zuvor Insa Thiele-Eich eingemischt, die 2020 als erste deutsche Astronautin ins All fliegen soll, und von ihren Erfahrungen mit der Schwerelosigkeit bei Parabelflügen berichtet. Zugeschaltet wird auch der Pflanzenforscher Uwe Rascher (bei der Premiere persönlich anwesend), der anschaulich erklärt, warum bestimmte Stoffe lebensnotwendig sind. Die Dialoge mit den per Video präsentierten Partnern klappen nicht immer ganz passgenau. Aber kleine Zeitverschiebungen sind bei großen Entfernungen halt unvermeidlich, und das Bühnengeschehen ist live.
Ihre Zukunftswünsche dürfen die Kinder im Publikum selbst auf vorbereitete Blätter zeichnen oder schreiben. Robin z.B. träumte von einem Pommes-Baum, einer Müllmaschine, die Regenbogen produziert, und einem großen Haus für alle Menschen. Das Tollste: Die gesammelten Fantasien werden von Robin sofort zu Kopi und Blob gebeamt. Letzterer kapiert zwar Beschreibungen von Wasser nicht, kennt aber die chemische Formel und weiß, dass diese Substanz bisher nur auf dem Planeten gefunden wurde, den er „Erbse“ nennt. Der Brite Nick Nutall, Kommunikationschef des Klimasekretariats der Vereinten Nationen in Bonn, hat da einen Supertipp: Nebeltrinker-Käfer.
Blob weiß sogar, wo sich Robin mit ihrem neuen Forscherteam versteckt hat und Zeichen in die Galaxis sendet. Richtig: Planet Erde, Zentraleuropa, Bonn, Telekom-Zentrale, Friedrich-Ebert-Allee 140. Genau da beginnt nämlich die aufregende Mission zur Rettung von Erde 1. Als interaktives Theater für Menschen ab 8 Jahren. Kein moralinsaures Lehrstück, sondern ein sinnlich heiteres Spiel mit Technik und Wissenschaft, das großen Spaß macht. E.E.-K.
Spieldauer ca. 75 Min., keine Pause
Nächste Aufführungen vom 17. bis 19.11. im Kontext der Weltklimakonferenz.
Die Platzzahl ist auf ca. 80 Mitreisende begrenzt.

Freitag, 12.01.2018

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