Goldreich, Gloria: Die Tochter des Malers

kultur 121 - Dezember 2015

Das Leben der Ida Chagall ist auch das Leben ihres berühmten Vaters Marc Chagall über Jahrzehnte. Sie war seine Vertraute, sie hat für ihn gearbeitet, gesorgt, sich für ihn und sein Werk aufgeopfert, bis eine Frau, die er geheiratet hat, diese Symbiose zerstörte.
Es war ein sehr abwechslungsreiches spannendes Leben, von Russland flüchteten die Chagalls nach Deutschland, nach Paris, in die USA und nach dem Krieg zurück nach Frankreich. Ida lebte schließlich, mit einem Kunstwissenschaftler verheiratet, in Bern in der Schweiz. Sie war nicht mehr ganz jung, als ihr Schicksal eine neue Richtung nahm, aber sie war glücklich mit ihrer eigenen Familie.
Die Autorin zeichnet sie als kluge, sehr schöne und sehr tüchtige Frau, die ihre zierlichen, heimwehkranken, in ihrer eigenen Welt gefangenen Eltern betreute und der Kunst ihres weltberühmten Vaters, der sein Judentum nicht lebte aber nie ablegen konnte, absolut ergeben war.
Auch die „Konkurrenten“, vor allem Picasso und Matisse, werden lebendig, die Zeit zwischen den beiden Kriegen in Europa, das Unheil und die Angst der Juden, aber auch die unbesiegbare Kraft des Genies und die der Liebe, Treue und Hingabe einer Tochter an die unsterbliche Kunst ihres Vaters.
Ein ergreifendes Bild und ein bemerkenswertes Buch!

Dienstag, 02.02.2016

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