Musical

kultur 118 - Juni 2015

Das Musical ist eine Gattung des Musiktheaters, die Schauspiel, Musik, Tanz und Gesang in einem durchgängigen Handlungsrahmen verbindet. Der Begriff Musical ist eigentlich ein Adjektiv und bedeutet „musikalisch“; er wurde ursprünglich als Ergänzung zu den ­Stück­titeln gebraucht, wie z.B. A Musical Comedy, A Musical Play, Musical Drama, Musical Fable, Musical Revue. Das Musical entstand in den USA; es fand neben dem New Yorker Broadway auch rasch Verbreitung im Londoner West End. Diese beiden Gebiete gelten noch heute als Metropolen dieser Gattung. Von hier aus hat das Musical weltweite Verbreitung gefunden.
Musicals behandeln eine Fülle von sowohl tragischen als auch humorvollen Stoffen. Auch gesellschaftlich und politisch brisante Fragen werden in dieser Gattung thematisiert. In der Musik finden verschiede Stile Verwendung: Sogenannte E- (ernste) und U- (Unterhaltungs-) Musik werden nach Bedarf verwendet und gemischt. Dadurch besteht auch eine größere Vielfalt in der Orchestrierung: Elektronische Instrumente, Schlaginstrumente, Saxophone, Gitarre, Mandoline, Banjo, Mundharmonika und andere unkonventionelle Orchesterinstrumente kommen zum Einsatz.
Für eine Musical-Produktion wird in der Regel ein Theater eigens gemietet und ein Ensemble individuell zusammengesellt. Die Darsteller sind universal ausgebildet; sie können singen, tanzen und schauspielern. Der Erfolg eines Stückes hängt neben der Inszenierungskunst auch von den Qualitäten der Stars ab.

Parallel zu den Musicals am Broadway entstand seit der Entwicklung des Tonfilms auch das Filmmusical. Zwischen Hollywood, dem Mittelpunkt der Filmproduktion, und dem Musical-Zentrum Broadway fand ein reger Ideenaustausch statt. So wurden viele der Broad­way-Erfolge verfilmt, genauso wie später Filme als Musical-Vorlage dienten. Das Filmmusical machte die Gattung weltweit populär.
E.H.

Donnerstag, 08.10.2015

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