Romer, Anna: Das Rosenholzzimmer

kultur 114 - März 2015

Eine junge Frau erbt ein Haus vom Vater ihrer elfjährigen Tochter. Mutter und Tochter verlieben
sich sofort in das Grundstück, die einsame Weite der Landschaft, und beschließen, aus der Stadt (Melbourne) dorthin zu ziehen. In der Folge werden sie konfrontriert mit der Geschichte dieses Hauses, mit den Schatten der Menschen, die dort gelebt, geliebt, gemordet haben. Alte Briefe erzählen davon, die in alten Schubladen modern und die Neugier der neuen Hausbesitzerin wecken, die immer tiefer und unaufhaltsam in die Vergangenheit eindringt.
Das ist ungeheuer spannend und manchmal wird man atemlos wie die
sehr sympathische Hauptfigur, die, auf einmal mittendrin, selbst in Gefahr gerät – wie ihre kleine Tochter auch, denn der Mörder lebt noch.
Das Rosenholzzimmer, verblichene Fotos, zerknitterte Briefe, erzählen eine Geschichte von zarter Liebe, von Krieg und Trennung, von Hass und Zerstörung und von Gefühlen, die alles überdauern, sehr traurig und am Ende auch versöhnlich.

Es ist einer jener Schmöker, die man ungern aus der Hand legt, weil sie einen entführt haben in eine geschlossene Welt, aus der man sich erst wieder entfernen muss. Das hat mit „Literatur“ nichts zu tun, aber muss denn immer alles „Literatur“ sein, was wir lesen? Nein – Träumen ist durchaus erlaubt!

Alle

Dienstag, 01.09.2015

Zurück

Merkliste

Veranstaltung

Momentan befinden sich keine Einträge in Ihrer Merkliste.


Letzte Aktualisierung: 25.04.2024 21:01 Uhr     © 2024 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn