Verlag Schott

kultur 112 - Januar 2015

Der Verlag Schott Music wurde 1770 von dem Musiker und Kupfer­stecher Bernhard Schott in Mainz unter dem Namen B. Schott's Söhne gegründet. B. Schott erhielt 1780 das privilegium exclusivum und das Prädikat Hofmusikstecher, wodurch innerhalb des Kurfürstentums die von ihm hergestellten Werke nicht nachgestochen oder verkauft werden durften. Der Verlag wuchs rasch zu einer wichtigen Größe im Musikbetrieb; unter anderen versorgte Schott die kurfürstliche Hofkapelle und das Orchester des jungen Theaters mit Noten. Bernhard Schott benutzte als einer der ersten das Vervielfältigungsverfahren der Lithographie, wodurch eine konstant hohe Auflage und die weite Verbreitung des hochwertigen Notenmaterials ermöglicht wurden. Neben der hohen Qualität der Noten und der guten Verfügbarkeit in vielen europäischen Ländern (dank der Gründung von Niederlassungen) war es vor allem das Engagement für die zeitgenössische Musik, das den Verlag international bekannt machte. Die Herausgabe der Klavierauszüge und Erstausgaben der Opern Don Giovanni und Die Entführung aus dem Serail von W.A. Mozart gehörten zu den ersten Höhepunkten, ebenso wie Spätwerke von L.v. Beethoven, wie die 9. Sinfonie, oder die Missa Solemnis. Die zeitweise Zusammenarbeit mit R. Wagner und die Herausgabe dessen großer Bühnenwerke Die Meistersinger von Nürnberg, Der Ring des Nibelungen und Parsifal bilden noch heute einen wichtigen Grundstock für den Verlag. Die Veröffentlichung von Werken I. Strawinskys läutete die Moderne ein. Eine neue Ära in der Verlagspolitik begann mit der Invertragnahme P. Hindemiths, dessen Gesamtwerk bei Schott verlegt wurde. Von nun an vertrauten viele weitere Künstler dem Verlag exklusiv ihre Werke an, unter ihnen Jean Francaix. E.H.

Donnerstag, 05.02.2015

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