Oh, wie schön ist Panama! - kultur 96 - Mai 2013

Oh, wie schön ist Panama! Familienoper nach Janosch auf der Probebühne 1 (Opernhaus): Unterwegs mit der Tigerente

Panama ist ein Traumland, zumal wenn es so nah liegt beim Haus von Tiger und Bär. Die wohnen nämlich an einem sehr schönen Fluss voller leckerer Fische. Bär ist ein ziemlich guter Angler, und Tiger weiß, wo die bes­ten Pilze wachsen.
Tatzenspuren von Bär und Tiger und ein paar freundliche Mäuse führen das Publikum auf die Probebühne 1 im Opernhaus, wo ein luftiges Gaze-Gewölbe (Bühne: Hedda Ludwig) und Sitzstufen mit Kissen die neugierigen Zuschauer einladen zu einer fantastischen musikalischen Reise. Eine nach Bananen duftende Kiste animiert die Freunde dazu, ihr Floß seetüchtig für den Ausflug nach Panama zu machen.
Bärbel Stenzenberger hat das Abenteuer Oh, wie schön ist Panama nach Janoschs Kinderbuchklassiker einfach bezaubernd inszeniert. Die musikalische Leiterin Ekaterina Klewitz im sommerlichen Outfit (wunderbare Kostüme: Melanie Kirchberg) dirigiert nicht nur das kleine Orchester „Ensemble Paradies“ durch die anspruchsvolle Partitur von Hans Kraus-Hübner, sondern auch die diversen Gruppen des Vor- und Kinderchores der Oper Bonn. Um das agile Mäuse-Ensemble müss­ten alle Opernnagetiere das Haus sowieso beneiden. Die wiederkäuende Kuh-Herde grast gemütlich, während ein Krähen­schwarm von oben eingreift. Hase und Igel dürfen in der turbulenten Geschichte ebenso wenig fehlen wie Fuchs und Gans.
In den Solopartien zeigen die Mitglieder des Jugendchores, was sie sängerisch und spielerisch können. Bei der Premiere allen voran Lina Hoffmann als Bär und Amelie Conrad als Tiger. Deren Stimmen darf man sich für die Opernzukunft schon mal merken. Stefan Mauersberger glänzte als Tigerente und Erzähler, der auf der Schaukel die Sache in Schwung hielt.
Das Allerschönste dabei ist, wie die Großen hellwach die Kleinen unterstützen und dafür sorgen, dass nichts aus dem Ruder läuft bei der nicht ganz ungefährlichen Traumreise. Der Weg ist nämlich weit, und nicht alle Wegweiser führen ins sonnige Wunderland. Es kann sogar mal regnen, was aber nur dazu führt, dass man näher zusammenrückt. Oder zurück­kehrt in die eigene Hütte, die nach der Entfernung einiger Spinnweben so wohnlich ist, dass man da ganz gern bleibt.
Panama war jedenfalls nie schöner und klangvoller als hier. Wer’s nicht selbst erlebt hat, kann da gar nicht mitreden. Nebenbei: Popcorn gibt’s auch in Panama, wenn man rechtzeitig Mais säht. Viel mehr an pädagogisch erhobenem Zeigefinger gibt’s glücklicherweise nicht in dieser liebevollen Produktion, die richtig Lust macht auf junges Musiktheater. E.E.-K.

Spieldauer ca. 1 Stunde, keine Pause
Die nächsten Termine:
8.05. / 15.05. / 25.05. / 26.05.13

Geeignet für Publikum ab 5 Jahren.

Dienstag, 12.11.2013

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