Selinko, Annemarie: Désirée

kultur 74 – März 2011

Waren Sie schon in der NAPOLEON-Ausstellung in der Bundeskunsthalle? Und Sie haben DÉSIRÉE nicht gefunden? Ich auch nicht – und ich finde, das ist ein Grund, sie Ihnen hier noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Es handelt sich um ein Buch, das 1951 erschienen ist und ein Bestseller wurde, als es das Wort noch gar nicht gab.
Und was das mit Napoleon zu tun hat?
Désirée war eine Seidenhändlerstochter aus Marseille, und sie war verlobt mit dem jungen General Napoleon Bonaparte. Ihre Schwester heiratete den älteren Bruder Julian, den späteren König von Neapel. Napoleon ließ Désirée sitzen, er machte Karriere auch mittels der Beziehungen der schönen Witwe Josephine Beauharnais.
Die junge Désirée war sehr unglücklich, aber auch sie wurde eine Figur der Weltgeschichte, sie heiratete den Marshall Bernadotte, der vom schwedischen König adoptiert wurde, ihr gemeinsamer Sohn Oskar ist der Urvater der heutigen Dynastie. Désirée wurde Königin von Schweden und Norwegen und war es noch lange nach dem Sturz Napoleons.
Soweit die Fakten, die wenig aussagen über den Zauber dieses Buches, das Weltgeschichte wie kaum ein anderes erfahrbar macht, voller Charme und Leichtigkeit im Tagebuch der Désirée. Alle anderen Personen, über die sie erzählt, können Sie in besagter Ausstellung finden. Und so kam mir die Idee, das Buch noch einmal zu lesen und Ihnen zu empfehlen. Es ist alt und doch ewig jung, wie ich finde, und es lohnt sich durchaus, ihm im Zusammenhang mit dem „Traum und Trauma“ des Napoleon noch einmal zu begegnen.

Désirée
von Annemarie Selinko
Kiepenheuer & Witsch, Juni 2002,
600 S., Taschenbuch, 9,95 E.

Donnerstag, 11.10.2012

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