Celona, Marjorie: Hier könnte ich zur Welt kommen

kultur 95 – April 2013

Wieder ein Debutroman!
Er beginnt mit der Aussetzung eines neugeborenen Kindes und erzählt die ersten 16 Jahre dieses Mädchens, bis sie auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter geht und sie auch findet, eine noch junge Frau von 33 Jahren!
Das ist in einem Satz der Inhalt dieses Buches einer kanadischen Schriftstellerin.
Das Kind, das in verschiedenen Pflegefamilien aufwächst und jedesmal einen neuen Namen bekommt, landet schließlich bei Miranda, einer Alleinerziehenden, die eine gleichaltrige Tochter hat. Dort bekommt sie endich Liebe, die sie aber nicht annehmen kann, sie ist renitent, misstrauisch, zutiefst einsam.
Dazwischen blendet die Autorin immer Szenen aus dem Leben der Eltern ein, so dass der Leser eigentlich die ganze Geschichte kennt und die Tragik dieser beiden Frauen, die sich schließlich doch noch begegnen und Frieden finden, aber nicht wirklich zueinander, und auch das ist glaubwürdig und der Grund, warum ich Ihnen die beiden vorstelle.
Wie fühlt man sich ohne Wurzeln, und wie kann man leben mit einer Schuld, über die man nicht sprechen und die man sich selbst nicht verzeihen kann?
Es ist ein Thema, über das häufig geschrieben wird, doch selten so überzeugend.

Natürlich ist es kein „schönes“ Buch geworden, aber eines, über das man ganz sicher nachdenken wird.

Dienstag, 01.10.2013

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