Suite

kultur 71 - Dezember 2010

Eine Suite (französisch: Folge) ist eine musikalische Form die ursprünglich aus zwei aufeinanderfolgenden Tänzen hervorging. Sie wurde in der ersten Hälfte des 16. Jh. durch Lautenmeister in Italien ausgebaut, indem die Tänze variiert wurden oder mehrere Tänze einander folgten, bzw. ein anderes Tonstück angehängt wurde. Im 17. Jh. entwickelte sich die Suite mit den festgelegten Tänzen Allemande, Courante, Sarabande, Gigue. In diese Folge konnten andere Tänze eingeschoben werden (Gavotte, Passepied, Menuett, Bourrée); die Variation eines Tanzes wurde Double genannt. Italienische Komponis­ten stellten der Suite einen nichttanzartigen Kopfsatz voran, eine Sinfonia, Sonata, Präludium oder Ouvertüre. Dieser wurde so wichtig, dass J.S. Bach seine vier großen Orchestersuiten Ouvertüren nannte.
Durch das Aufkommen der Sinfonie wurde die Suite weitgehend verdrängt. Im 19. Jh. war es beliebt, zugkräftige Instrumentalstücke aus Opern, Balletten oder Schauspielmusiken in Suitenform zusammenzustellen, so wie die Arlésienne-Suite von Georges Bizet. E.H.

Montag, 21.03.2011

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