Dilettant

kultur 37 - Mai 2007

Ein Dilettant (ital. dilettante, von dilettare aus lat. delectare: ergötzen, erfreuen) ist in seiner ursprünglichen Bedeutung ein „nicht-berufsmäßiger Kunstausübender“. Als deutsches Fremdwort ist der Begriff seit 1769 belegt. Seit dem späten 17. Jahrhundert erscheint der italienische Ausdruck dilettante in musikalischem Zusammenhang als Bezeichnung für nichtprofessionelle Musiker und Komponisten. Das Wort wird häufig gleichbedeutend mit „Liebhaber“ verwendet. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts umfasste der Begriff in seiner Bedeutung auch eine Person, die ein Musikstück rezipierte.
Der Dilettant handelt aus privatem Interesse und Vergnügen. Dennoch kann er vollendete Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Johann Sebastian Bach war bei den Aufführungen seiner Passionen beispielsweise auf die Mitwirkung von Dilettanten angewiesen. Auch Ludwig van Beethoven brachte seine Sinfonien noch mit Orchestern zur Uraufführung, die größtenteils mit Musikliebhabern besetzt waren.
Die Verwendung des Begriffs Dilettant in einem negativen Sinne geht auf Goethe und Schiller zurück. Abwertend gemeint ist ein Dilettant jemand, der eine Tätigkeit unfachmännisch, unzulänglich und stümperhaft ausführt.
Beispiele für berühmte Dilettanten sind der Philosoph und Theologe Joseph Priestley, der den Sauerstoff, das Ammoniak, den Chlorwasserstoff und das Kohlenoxyd entdeckte, der Buchdrucker Benjamin Franklin, der den Blitzableiter erfand, und der Augustinerprior und Lehrer für Naturgeschichte und Physik Gregor Mendel, der die Vererbungsregeln bei Erbsen- und Bohnenpflanzen entdeckte. E.H.

Dienstag, 25.02.2014

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