Concerto grosso

kultur 52 - Dezember 2008

Das Concerto grosso (ital. großes Konzert) ist eine Form der Instrumentalmusik, die in ihrer Besetzung aus einer kleinen Gruppe von Solisten - dem Concertino - und dem ganzen Orchester - dem Ripieno - besteht. Das Concertino besteht häufig aus zwei Violinen und einer Bassstimme. Es kann auch mit Holzbläsern besetzt sein, so dass es einen wirkungsvollen Gegensatz zum Steicherklang bildet. Im Wechsel von Tuttipassagen, in denen das ganze Ensemble spielt, und Solopassagen, die das Concertino bestreitet, entfaltet sich das gesamte Konzert.
Corellis 12 Concerti grossi op. 6 gelten als Standardwerke ihrer Zeit. Acht von diesen Konzerten folgen formal dem Prinzip der Sonata da chiesa: Sie sind in der Regel viersätzig mit der kontras­tierenden Abfolge (1) langsam, gravitätisch (Adagio), (2) lebhaft, fugiert (Allegro), (3) langsam, lyrisch-kantabel (Adagio), (4) lebhaft, homophon, tanzartig (Vivace, Presto). Vier von Corellis Concerti grossi sind formal Sonate da camera: Sie sind suitenartig mit einem Präludium und zwei bis vier Tanzsätzen.
Concerti grossi entstanden nach italienischem Vorbild in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts in ganz Europa. Bekannte Beispiele sind Händels Concerti grossi op. 3 und op. 6 sowie J.S. Bachs Brandenburgische Konzerte.
Im Zuge der Beschäftigung mit dieser Konzertform entstanden in neuerer Zeit von Max Reger ein Konzert im alten Stil und von Paul Hindemith die Konzertmusik für Streicher und Blechbläser op. 50/1.
E.H.

Samstag, 04.02.2012

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