Maskenbildner/in - kultur Nr. 28 - Juni 2006

Für die optische Verwandlung der Darsteller in ihre Rollenfiguren ist -abgesehen vom Kostüm - der/die Maskenbildner/in zuständig. Der Beruf entwickelte sich aus dem Theaterfriseur, der ursprünglich nur die Frisuren der Darsteller gestaltete. Mit Hilfe von Perücken, Haarteilen, Bärten, künstlichen Glatzen, Schminke oder Vollmasken sowie Spezialeffekten wie z.B. künstlichen Gesichtsteilen geben sie den Köpfen der Künstler das zur Rolle passende Erscheinungsbild - das zudem während der Aufführung oftmals noch verändert wird, wenn die Figur z.B. „altern“ soll oder der Darsteller mehrere Rollen spielt. Somit begleiten Maskenbildner/innen die Darsteller vor, während und nach der Vorstellung, da neben allen manuellen und künstlerischen Tätigkeiten der Maskengestaltung auch das Zurechtmachen und Abschminken sowie das Reinigen und Lagern der benötigten Arbeitsmittel in ihren Arbeitsbereich gehört. Die Zeit, die der Darsteller vor der Aufführung in der „Maske“ verbringt, schwankt stark je nach Aufwand der Veränderungen - bis zu mehreren Stunden.
Die Entwürfe der Masken werden nach Vorgaben des Regisseurs bzw. des Bühnen- und/oder Kostümbildners erstellt. Anschließend folgt die individuelle Anfertigung für die jeweiligen Darsteller. Hier werden z.B. für die Herstellung von speziellen Perücken zunächst Gipsabdrücke des Kopfes genommen, die als Vorlage für die Maße des Netzes dienen, in das der Maskenbildner die gewünschten Haare für die Perücke einwebt. Vollmasken werden aus Gummi, Schaumstoff, Modelliermasse, Latex, Gips, und Holz erstellt.
Für eine erfolgreiche Tätigkeit als Maskenbildner/in sind neben Interesse am Theater i.w.S. vor allem handwerklich-künstlerisches Geschick, Kreativität, ästhetisches Urteilsvermögen, prüfende Sorgfalt und nicht zuletzt eine ruhige Hand für exaktes Schminken notwendig. Maskenbildner/in ist seit dem Jahr 2002 ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf; zuvor erfolgte die Ausbildung an Berufsfachschulen in Verbindung mit einem Volontariat. Die Ausbildung dauert drei Jahre (parallel an einer Berufsschule und einem Ausbildungsbetrieb) und wird - nach einer Zwischenprüfung vor Abschluss des zweiten Ausbildungsjahres - mit einer Prüfung vor der IHK abgeschlossen. Als Ausbildungsbetriebe stehen die Maskenabteilungen von Theatern an erster Stelle, doch auch z.B. bei Fernsehanstalten kann der Beruf erlernt werden. Während der Ausbildung werden systematische Arbeitstechniken für alle Arten des Maskenbildes erlernt. Alternativ kann auch ein Studium mit dem Abschluss „Diplom-Designer/in (FH) - Maskenbild“ absolviert werden.
Die tarifliche Mindestgage als Maskenbildner/in beträgt 1550 e nach Normalvertrag Bühne. J.S.

Quellen und weitere Informationen:
http://www.maskenbildner.org/frameset.htm; http://www.dthg.de/service/berufe/index.htm; http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/resultList.do?resultListItemsValues=15200_15250&suchweg=begriff&doNext=forwardToResultShort; http://www.buehnenverein.de/berufe/berufe_details.php?id=25.

Donnerstag, 06.12.2007

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