Dramaturg/in - kultur Nr. 21 - November 2005

Im Gegensatz zu den Darstellern auf der Bühne und vielen ”offensichtlicheren” Berufen am Theater, findet die Tätigkeit des Dramaturgen für das Publikum stärker ”im Verborgenen” statt und ist daher möglicherweise weniger bekannt . Zudem ist es ein vergleichsweise ”junger” Beruf: Vor 100 Jahren war an 140 von 182 deutschen Theatern kein Dramaturg angestellt. Heute gilt die Position hingegen zumeist als unverzichtbar und haben Dramaturgen und Dramaturginnen eine wichtige Position an Theatern, Hörfunk- und Fernsehsendern, Filmfirmen und Verlagen inne. Als Musik- oder Literaturkenner sind sie an der Auswahl der Produktionen beteiligt, beraten die Regie, übernehmen Teile der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie ggfs. der Organisation von Festivals und anderen Veranstaltungen. Das für die Tätigkeit als Dramaturg/in erforderliche Fachwissen wird in der Regel im Rahmen des Hochschulstudiengangs Dramaturgie erworben, doch auch andere Einstiegswege sind möglich, z.B. für Theater-, Film-, Fernseh- oder Musikwissenschaftler, eventuell auch für Absolventen anderer geisteswissenschaftlicher Studiengänge sowie Journalisten.
Im Rahmen eines Studiums der Dramaturgie gilt es, künstlerische Kreativität mit wissenschaftlicher Bildung zu verbinden. Entsprechend gliedert sich das Studium in wissenschaftliche Kernfächer (Geschichte der Dramaturgie, des Theaters und der Medien), Fächer zum wissenschaftlich-künstlerischen Hintergrund von Inszenierungen (Kulturtheorie, Inszenierungsanalyse, szenisches Schreiben, Kenntnisse der Musik, Poetik und Kunst) sowie ”berufspraktische” Fächer (Theaterkritik, Erstellen von Spielplänen und Publikationen, Kommunikationstraining, Grundkenntnisse der Bühnentechnik sowie Studioarbeit). Praktika sind als Ergänzung unerlässlich. An einigen Hochschulen werden zudem Vorpraktika verlangt sowie der Zugang zum Studium erst nach erfolgreich absolvierter Aufnahmeprüfung ermöglicht. Hier gilt es, notwendige Fähigkeiten sprachlicher, intellektueller, kommunikativer und organisatorisher Art nachzuweisen.
Nach absolvierter Ausbildung führt der Weg zur Anstellung als Dramaturg häufig über ein Volontariat am Theater oder eine Tätigkeit als Dramaturgie-Assistent.
Das Einkommen in diesem Beruf ist stark von Rahmenbedingungen des Arbeitgebers abhängig. Die im Normalvertrag Bühne vorgeschriebene Mindestgage bei einem festen Engagement beträgt 1.550 e. J.S.

Quelle und weitere Informationen:
* Bundesagentur für Arbeit, BERUFEnet, http://infobub.arbeitsagentur.de/berufe/resultList.do?resultListItemsValues=8282&suchweg=begriff&doNext=forwardToResultShort,
* Hochschule für Film- und Fernsehen Potsdam-Babelsberg, http://www.hff-potsdam.de/_deutsch/dezernat_1/studium/drama/drama.php,
* Hochschule für Musik und Theater Leipzig. http://www.hmt-leipzig.de/index.php?131

Donnerstag, 06.12.2007

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